Verschiebebahnhof Steinbach Süd
Unser Verschiebebahnhof liegt südlich von Steinbach Hbf - daher auch der Name „Steinbach Süd“.Er besteht aus einem Abrollberg, einer Einfahr und Ausfahrgruppe sowie einer Lokharfe. Sämtliche Verschubbewegungen auf diesem Bahnhof können über einen eigenen Arbeitsplatz abgewickelt und gesteuert werden.
Einfahrgruppe
In der 5 gleisigen Einfahrgruppe kommen die zu zerlegenden Züge an und werden danach abgespannt. Das Triebfahrzeug fährt zur Abstellung in die Lokharfe, wo sieben 25cm lange Abstellplätze für einzelne Lokomotiven sowie zwei 50cm lange Abschnitte für das Abstellen von Tandempärchen zur Verfügung stehen. Die durchschnittliche Nutzlänge der Gleise in der Einfahrgruppe beträgt 2,5 Meter. Fahrplanmäßig werden nur zwei Gleise mit den Zügen 51434,51433,51811,52811,51812,52812 angefahren. Die restlichen 3 Gleise können per Hand mit außerplanmäßigen Zügen erreicht werden. Zusätzlich dazu gibt es noch das Umfahrungsgleis 421 um mit Triebfahrzeugen aus der Lokharfe an den nördlichen Bahnhofskopf zu kommen wo im übrigen auch noch 3 Abstellgleise für Lokomotiven so wie ein Ausziehgleis vorhanden sind.
Abrollberg
Nach dem Ausziehen des Zuges aus der Einfahrgruppe wird der gesamte Wagenzug mit der Verschublok (meist ist hier eine Lok der Reihe 1064 im Einsatz) auf den eingleisigen Hauptabrollberg geschoben. Kurz vor Erreichen des Scheitelpunktes werden die einzelnen Wagengruppen durch einen eingebauten Entkuppler, ausgelöst durch Knopfdruck,an den vorgesehenen Stellen voneinander getrennt. Die Wagen werden dann mittels Schwerkraft beschleunigt und kurz danach – sofern erforderlich - wieder mittels Knopfdruck durch eine selbstgebaute Gleisbalkenbremse abgebremst. In der Grundstellung der Bremse werden die Wagen voll gebremst, erst durch drücken des Knopfes löst die Balkenbremse. Danach rollen die Waggons über eine Y-Weiche in eines der 8 Gleise in der Richtungsgruppe. Um den Abrollvorgang zu vereinfachen wurde eine Abrollautomatik installiert. Dabei werden im Vorhinein die Gleise ausgewählt in welche die Wagen rollen sollen. Sobald ein Waggon die Weichenstraße vollständig verlassen hat wird durch die Automatik die Weichen für die nächste Wagengruppe gestellt.
Richtungsgruppe
Die 8 Gleise der Richtungsgruppe weisen eine durchschnittliche Länge von 2,8 Meter auf wobei das Gleis 475 das längste mit 3,2 Meter ist. Sämtliche Gleisabschnitte haben eine Loklänge vor dem Ausfahrsignal nördlicher und südlicher Seite einen Entkuppler eingebaut.Mittels Vorbremsanlage werden die fertig gebildeten Züge anschließend einer Vollbremsprobe unterzogen. Erst danach wird die Zuglok an den Zug gekuppelt und nach einer erforderlichen Teilbremsprobe die Abfahrbereitschaft hergestellt. Durch Eingabe der entsprechenden Zugnummer wird dies dem Hauptfahrdienstleiter mitgeteilt.Je nach Verfügbarkeit von Trassen bindet dieser die Züge in den Zugverkehr der Anlage ein und disponiert den Zug an sein Ziel.
Um nicht sinnlos und ohne jeden Plan Wagen über den Berg abrollen zu lassen wurde ein Betriebskonzept entwickelt das den Güterverkehr der echten Bahn im Raum Obersteiermark als Vorbild hat und entsprechend für unsere Anlage adaptiert wurde. Dabei wurde sowohl die Zugbildung anhand realer Start- und Zieldestinationen der einfahrenden als auch der im Vbf Steinbach Süd zu bildenden Züge definiert. Ein Musterbeispiel dafür sind die Nahgüterzüge nach Pöls, die in Richtung Pöls beladene Chemie, Holz und Hackschnitzelwagen sowie leere Schiebewandwägen für die Beladung mit Zellstoffproduckten mit sich führen. Diese Züge sind mit Dieseltriebfahrzeugen zu bespannen da die Strecke im Vorbild über keine Fahrleitung verfügt. In die Gegenrichtung sind die Züge mit leeren Holzwaggons und beladenen Schiebewandwägen bestückt,welche im Vbf Steinbach Süd auf andere Züge, zum Beispiel Ferngüterzüge mit den Zielen in Großverschiebebahnhöfen wie Wien, Linz oder Villach übergehen.Weiters werden auch sämtliche Nah- und Verschubgüterzüge, welche die Anschlußbahnen auf den Bahnhöfen der Anlage bedienen im Vbf Steinbach Süd gebildet und aufgelöst. Mittels den so genannten „Überstellern“ 84271- 84278 erfolgt der Wagenaustausch zwischen Steinbach Süd und Steinbach Hbf.
Für den neutralen Besucher ist dieses Konzept kaum zu erkennen und sollte auch an einem Ausstellungstag nicht im Vordergrund stehen.Allerdings stellt es für den motivierten Bediener einen Leitfaden für eine vorbildnahe Betriebsabwicklung im Verschiebebahnhof dar. Um nicht den ganzen Tag die gleichen vorher gebauten Züge wieder zu zerlegen zu müssen stehen im Schattenbahnhof Hintersee für den Verschiebebahnhof 8 Gleisabschnitte je Richtung also insgesamt 16 Abschnitte zu Verfügung für genauso viele Züge.
Ein spielerischer Mehrwert ist also durch unseren Verschiebebahnhof Steinbach Süd mehr als gegeben.
Und für diejenigen die unserer Video über unseren Verschiebebahnhof samt Abrollberg noch nicht gesehen haben, gibt es hier den Link dazu: